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EtappenlisteSeiten durchsuchen Story 98/5: Cape York (5)

 

Entfernung: 2216km
Reisedauer: 14 Tage
Strecke:
Cairns => Daintree => Cape Tribulation => Cooktown =>
Old Laura => Lakefield NP => Musgrave STN =>
Coen => Archer River RH => Iron Range NP =>
Lockhart River AbCom => Bramwell => Gunshot River => Jardine River => Siesia => Punsand Bay => Pajinka (Cape York) =>
Somerset => Bamaga => Jardine River => Heathlends Ranger STN => Archer River RH => Coen => Musgrave => Laura => Cairns

Besonderheiten: Auf halbem Weg gebrochenes Schlüsselbein, daher Rest der Reise im Toyota Landcruiser von Jörg mitgefahren :-)

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Strand von Punsand BayNachdem wir unser Lager aufgeschlagen haben, und sich Jörg erstmal ein wenig Ruhe im Schatten der Bäume gönnt, schlendere ich zur nahegelegenen Bar und gönne mit eine eisgekühlte Cola.

Ich komme mit dem Typen hinter der Bar ins Gespräch und er meint, wir seien doch die Deutschen mit dem Problem mit ihrem Toyota - ich meine verdutzt zurück, daß das wohl stimme, und er meint, ich solle in zwei Stunden noch mal herkommen, dann würde ein Mechaniker, der gerade für 'nen Monat hier wäre, da sein, der könne uns bestimmt weiterhelfen. Ich verkünde die frohe Botschaft denn auch wenig später Jörg, der zwar skeptisch aber dennoch positiv überrascht ist.

Strand von Punsand BayZur verabredeten Zeit treffen wir tatsächlich den Mechaniker. Er hört sich unsere Schilderungen an, und meint, das wäre alles kein Problem, er habe alles da - Jörg meint, er wolle das Blatt denn wohl schweißen - er darauf: das könnte er natürlich auch - aber davon würde er nix halten, nee, er habe doch das passende Federblatt hier...

Alles klar - mitten im nirgendwo, wo es mit Mühe fließend Wasser gibt, und der Spezialist im einzigen Ort weit und breit meint, es gäbe weit und breit kein Ersatzteil, sitzt einem plötzlich ein Mechaniker gegenüber, der die exakt richtigen Ersatzteile hat... Well - things ARE different in Australia... ;-)

Sonnenuntergang , Punsand BayWie genießen erstmal den Sonnenuntergang. Später höre ich noch die bekannten Geräusche eines großen Einzylinders, und mein Gehör führt mich zu einem deutschen KTM-Fahrer. Mit dem unterhalte ich mich ausgiebig über KTMs, Pistenheizen, und das richtige Kofferkonzept, bis er dann irgendwann zu mir meint: 'So, dann bist Du also der Mopedfahrer, der im Iron Range NP vom Moped gefallen ist, und jetzt mit dem Allrad unterwegs bist?' - alles klar - die Buschtrommeln funktionieren hier draußen eben besser als jede Boulevardzeitung ;-)

Reperatur im NirgendwoMan nächsten Morgen genehmigen wir uns ein ausgiebiges Frühstück und finden uns dann bei der Garage des Mechanikers ein.
Er macht sich auch mit Jörgs Hilfe (und meinem dummen Herumstehen) gleich an die Arbeit und hat wider jegliche Wahrscheinlichkeitsrechnung auch tatsächlich alle Ersatzteile da. Es stellt sich heraus, daß er der Stammmechaniker für eine Reiseagentur ist, die wöchentlich Touren von Cairns hier hoch schickt, und, wer hätte es anders erwartet, die benutzen eben das australische Standard-Arbeitspferd, den Toyota Landcruiser Model 74.

Abendstimmung in Punsand BayNach der erfolgreichen Reparatur, die gerade mal AU$200 gekostet, dafür aber gut 5 Stunden gedauert hat, genehmigen wir uns zusammen mit dem Mechaniker erstmal 1,2,3 Bier, womit der Abend auch gerettet ist ;-)

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr es von australischen Mechanikern geschätzt wird, wenn so'n Touri dann auch mal mit anpackt, und vor allem, wenn er denn auch noch weiß, wovon er redet - bzw. an was er denn gerade schraubt...


 

Am andern Morgen werde ich von Touris geweckt, die morgens um 7 ihre Boote startklar machen, um auf eine der umliegenden Inseln zu kommen - an Schlafen ist mit meiner lädierten Schulter danach natürlich nicht mehr zu denken, also genehmige ich mir einen wunderbaren Kaffee an der Bar.

Starnd unweit des CapsNach dem Frühstück machen wir uns denn endlich auf in Richtung Cap.
Davor müssen wir aber noch einen schleichenden Plattfuß am Toyota flicken, das erledigt uns der Mechaniker für 'nen 20er - allerdings schauen wir lieber weg, als er einen Bagger benutzt, um den Reifen von der Felge zu bekommen...

Dann geht's endlich los. Der Track ist anfangs recht sandig, und ich male mir aus, was für ein Spaß das wohl mit meiner Mühle geworden wäre... Doch auch im Toyota haben wir viel Spaß. Im späteren Verlauf führt er dann durch dichtesten Regenwald - welch faszinierende Kulisse!

Steilküste nahe des CapesNach einer guten Stunde sind wir denn auch am Parkplatz des Pajinka NP angekommen. Wir genießen noch ein wenig den paradiesischen Sandstrand, und machen uns dann auf den nicht allzuweiten Fußmarsch an die nördlichste Stelle des australischen Kontinents - dem eigentlich Cape York.

Rainer am nördlcihsten n Punkt des Australischen KontinentsNach ein paar Hügeln und dem Blick über eine recht unruhige und wolkenverhangene See sehen wir dann das kleine nasse Fleckchen, mit seinem kleinen, unscheinbaren Schild:
"You are standing on the northernmost point of the Australian continent"
- verkündet es lapidar.

The TipGemessen an all dem Aufwand, um hier überhaupt herzukommen, ist das Fleckchen recht unspektakulär - da steht man jetzt im Wind, die Füße im eisigen Wasser, von jeder größeren Welle wird man naßgespritzt, und vor einem ein altes, mit Beton ausgegossenes Ölfaß mit einem schlichten gravierten Aluminimumschild, und denkt: Welch erhebender Augenblick meines Lebens... ;-)

Wir verinnerlichen uns also diesen einzigartigen Moment und machen uns wieder auf den Weg zum Auto, vorbei an der Edel-Touri Lodge, die Pajinka Wilderness Lodge (nun ja, so edel, wie es eben am Ende der Welt gerade noch geht ;-), wo wir erstmal eine Kleinigkeit einschmeißen.

Friedhof von Somersby, QUEDann brechen wir auf zu den Ruinen des berühmten 'Somerset', dem Stammsitz der ehemaligen Rinder-Dynastie, die von Frank Jardine begründet wurde, aber wie viele dieser Dynastien nur wenige Jahrzehnte überstand.

Wir sind jedoch weniger an den Ruinen als vielmehr an einem kleinen Track interessiert, der von Somerset nach Sheridan Point führt und zum großen Teil über den Sandstrand führt und nur bei Ebbe befahrbar sein soll - das wollen wir uns nicht entgehen lassen!

Piste Durch den Urwald am TipDoch bevor wir an den Sand kommen, heißt es erstmal den schmalen Track, der geradezu aus dem Urwald herausgeschlagen scheint, zu meistern. Er ist so knapp bemessen, daß ich an so mancher Stelle aussteigen muß und wir ziemlich genau zirkeln müssen, damit der Landcruiser mit seinem vergleichsweise hohen Aufbau da auch unter jedem über den Track ragenden Baumstamm hindurch kommt - aber das ist ja auch gerade der Spaß an solchen Tracks.

Blick über die Sandtrände auf dem Track von Somerset nach Sheridan PointWir kommen also endlich auch an die Passagen über den Strand und genießen - trotz der steifen Brise und der nichts Gutes verheißenden Wolken - die grenzenlose Weite des Ozeans.
Leider ist der Track gerade mal 12km lang, und so sind wir bald wieder auf der relativ breiten Piste, die durch den Urwald Richtung Bamaga führt.

Wir entschließen uns, die Nacht auf dem Campingplatz in Seisia zu verbringen und kommen dort ein weiteres mal in den Genuß einer Campsite direkt am Strand.

CamPiste in Seisia, QUEDort treffen wir dann auch mal wieder einen dieser typisch australischen Lebenskünstler. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen man 'On the Track' trifft, die ihre gesamte Habe auf ihrem Pickup mit sich herumfahren und von der Hand in den Mund leben - eine Lebensphilosophie, die einem sicherheitsverwöhnten Deutschen doch zu denken gibt. Meist handelt es sich bei diesen Leuten um Handwerker, die ohne Hast durchs Land ziehen, und wenn das Geld mal wieder alle ist in den nächstgelegenen Pub im Ort mitten im Nirgendwo gehen, einmal kurz um Aufmerksamkeit bitten und etwas verlauten lassen, das in etwa so geht: 'Gidday! Ich bin der Rainer, und bin Maurer und Zimmermann, wenn jemand was gebaut haben will - ich bin die nächsten 14 Tage hier...' interessanterweise sind aber die Bewohner dieser kleinen Orte geradezu auf diese fahrenden Handwerker angewiesen, und so ergänzt sich alles...

Abendstimmung am Strand von Seisia, QUEUnser Nachbar entpuppt sich als typischer Vertreter dieser Gattung, und während wir uns mit ihm unterhalten und den letzten Abend vor der anstrengenden Rückfahrt genießen, erzählt er uns, daß er gerade 3 Wochen Fischen war, und jetzt wohl mal wieder 'nen Job suchen sollte, da er mal wieder blank wäre - dementsprechend will er morgen nach Weipa aufbrechen...

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updated: 15.3.2000
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