Wir
fahren also mehr oder weniger im langgezogenen Pulk weiter, halten
alle 20 km und warten auf den Rest und auf den 4WD. Die Warterei
ist eine willkommene Abkühlung und Erholung, wenn mittlerweile
zeigt ist sie Sonne auch wieder und wir schwitzen gut auf unserem
Ritt über die Dünen. So geht es ein ums andere Mal weiter
und wir haben auf unseren Mühlen einiges an Spass. Zwischendurch
bleibt mir aber auch kurz der Atem weg, als ich eine Düne
falsch einschätze, mein Vorderrad zuerst aufkommt, und mein
Hinterrad sich anschickt, mich in der Luft zu überholen!
Aber zum Glück ist der Sand auf dem Weg nach unten nicht
so weich, dass sich mein Vorderrad eingräbt und ich komme
gerade noch mal mit dem Schrecken davon...
62
km vor Peoppel Corner finde ich dann, das es für heute
genug Sand war und ich überrede die anderen hier zu Rasten
ich renne allerdings offene Türen ein, denn auch die
Aussies haben genug für heute und freuen sich auf nen heissen
Tee und ein deftiges Essen am Lagerfeuer. Sobald der Toyota eintrifft
machen wir Holz auf Australisch (sprich: mit einem Langen Seil
und der bulligen Kraft des Sechszylinder Diesel).
Kaum
sind die Zelte aufgebaut und das Lagerfeuer entfacht, hört
man auch schon das Knattern der beiden fehlenden Motorrädern.
Wir schaffen es gerade noch an die Piste, damit sie nicht an uns
vorbeifahren und die Freude der beiden ist offensichtlich gross.
Also wärmen wie uns am Lagerfeuer und plaudern vergnügt
und immer wieder meinen die Australier, welches Glück sie
doch hätten, das Gepäck im Landcruiser lassen zu können;
sonst hätten sie es sicherlich nicht geschafft, meinen sie.
Da kann man ihnen nicht wirklich widersprechen und wir sind froh,
auch mal etwas von der berühmten australischen Outback-Hilfsbereitschaft
zurückzahlen zu können...
Einziger
Wermutstropfen ist, dass meine Mühle mittlerweile einiges
an Öl verbraucht und offensichtlich auch einiges an Öl
verbrennt der Qual aus dem Auspuff ist nicht Wegzureden.
Offensichtlich ist das die späte Quittung für ein Malheur,
dass mir auch der Canning passiert war, dort hatte ich nämlich
eines Abends feststellen müssen, dass sich der Luftfilter
los vibriert hatte. Und nun, 5000 km später bahnt sich die
Rechnung an; hoffentlich reicht's noch bis nach Alice, zu Woddy
der wird sich freuen, war ich doch letzte Jahr ebenfalls
mit nem kaputten Kolben bei ihm. Damals war's ein Materialfehler,
aber diesmal ist es leider eindeutig mein eigener...