Gegen
16:30 komme ich dann endlich in Alice an und fahre gleich mal
bei Woody vorbei. Leider ist der immer noch nicht von der Australian
Safari zurück, der grössten Rallye der Kontinents.
Sein Stellvertreter begrüsst mich, kaum dass ich zur Tür
rein komme: "Hey Rainer, what's wrong this time?!?"
Ich
erzähle mein Problem und wir entschliessen uns, dass ich
die Mühle Erstmal freilege, damit wir uns das ganze Ausmass
der Misere ansehen können - aber damit warten wir bis Morgen
früh. Also bringe ich meine Habe in die Jugendherberge und
meine Mühle zur Waschanlage das hat sie auch redlich
verdient. Danach gönne ich mir noch ein leckeres Abendessen
und einen genialen Sonnenuntergang über der Stadt.
Pünktlich
um 8:30 stehe ich am nächsten Morgen bei Woody vor der Tür
und mache ich mich ans Schrauben. Das Procedere kenne ich ja mittlerweile.
Letztes mal war es ein Materialfehler gewesen, dieses Mal eindeutig
meine Schuld, denn diesmal hatte sich auf der Canning
Stock Route, vor gut 3000 km, der Luftfilter losvibriert.
Bis vor der Durchquerung der Simpson hatte ich gehofft, dass meine
arme KTM nicht allzuviel Staub schlucken musste. Doch nun muss
ich die Zeche wohl doch noch zahlen...
Zwei
Stunden später hält Woodies Mechaniker meinen lädierten
Kolben in Händen und meint in gebrochenem Deutsch: "Kaputt!
What on earth did you do to this?!?". Ich versuche ob's wie
letztes mal womöglich noch einen gebrauchten Ersatz-Zylinder
im Lager gibt, doch den, den Woodies Kollege aus dem Lager zaubert
kommt mir nur zu sehr bekannt vor. Er meint noch: "I think
it has a small scratch, maybe we can polish it out..." aber
ich meine nur zu ihm: "...wenn es der ist, von dem ich denke
der es ist, da kann man da nix rauspollieren!". Und tatsächlich
es handelt sich um den Zylinder, den ich vor nem guten Jahr hier
zurückgelassen hatte ;-)
Wir
bestellen also die Ersatzteile und zwei Tage Später helfe
ich Woddies Mechaniker so gut ich kann beim Einbau des neuen Kolbens.
Woody ist mittlerweile auch wieder eingetroffen, wir klönen
ein wenig und trinken abends noch das eine oder andere Bier zum
Feierabend. Dann ziehe ich noch mit dem Mechaniker um die Häuser,
der mal eine deutsche Freundin gehabt hatte und mit ihr und nem
Kumpel zusammen 'ne Motorradtouren für Touristen aus Übersee organisiert hatte.
Am
nächsten Tag läuft meine Mühle dann wieder und
ich kann mit einem nagelneuen Kolben samt Zylinder meine Reise
fortsetzten.
Von Alice geht's am Kings Canyon vorbei zum
Ayers Rock, in Rekordzeit über den Gunbarrel Highway
und dann zu einem gemütlichen Abstecher zum Südwesten
Wester Australias. Alles in allem werden es am Ende oin Perth sehr gelungene
acht Wochen und 13.000 km Outbackabenteuer werden...