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Tag 13-15: Yulara - Oodnadatta
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Entfernung: 1100km
Strecke:
Yulara - Curtin Springs - Mulga Park Rd. - Kulgera - Finke
- Kulgera - Marla - Oodnadatta
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Datum: |
So, 1.4. |
gefahrene km: |
188km |
laufender km: |
8672 |
Tankstops: |
+17l
(km8572, $21,5) |
Übernachtung: |
30km hinter Mulga Park neben
der Piste |
Service: |
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Spät
aufgestanden (gestern bin ich schließlich erst so gegen
0:30 in die Federn gekommen...) Zu Ende geschraubt und dann gemeinsam
versucht Axels BMW mit dem Kickstarter zu starten weil die Batterie
ein wenig schwach schien: keine Chance. Dann kommt ne viertel
Stunde später der Schweizer auf dem Weg zur Dusche vorbei:
"Sag mal, gibt's eigentlich nen Trick beim Antreten ner kalte
BMW ?!?" "Wiso?", er geht an die Mühle und
Sie springt natürlich auf Anhieb an - na typisch! Und er
meint nur lapidar: "ja die Batterie ist halt ein wenig schwach..."
- ach ja? na danke!
Später wirft er noch mal nen Blick auf meine KTM und meint,
ich solle bloß mit den beiden Bolzen im Rahmenheck aufpassen,
die würden sich gerne lockern und abreißen...
Ich
breche gegen 11:45 auf und will das Altöl entsorgen, was
zur ziemlichen Verwirrung an der Tankstelle führt, weil die
Verkäuferin meint, ich wolle das Geld zurück - die Idee
Altöl zur fachgerechten Entsorgung zurückzubringen scheint
offensichtlich hierzulande recht abwegig zu sein... Nach endloser
Diskussion blickt sie's dann endlich doch und alles ist kein Problem
mehr. Ich schau noch schnell im Internet vorbei und lade mir ein
paar GPS-Koordinaten um Mt. Dare herum runter. Danach trinken
wir noch nen gemütlichen Kaffee in der Fuzo.
Als wir gerade losfahren wollen fragen uns zwei
junge Aussies ob wir was über den Gunbarrel wüßten
- "Natürlich!" meinen wir und ziehen vom Leder
bis sich
herausstellt, das die beiden in ner Subaru Limousine (von Subaru
für den Trip gesponsert - wie sie das wohl gedreht haben?)
unterwegs sind. Das kann ja heiter werden - keine Bodenfreiheit
aber den Gunbarrel machen wollen! Ich frage noch mal nach: sie
würden doch sicher die Great Central Road meinen,
aber er meint nur: "Ne en, schon nach Carnegie!" Wir
versuchen's ihnen auszureden sind aber erfolglos: australische
Spinner eben... Das nächste Mal in Carnegie muß ich
auf jeden Fall nachfragen ob die tatsächlich durchgekommen
sind. Hoffentlich müssen die Leute von Carnegie sie nicht
aus der Wüste bergen und sich anhören, daß wir
ihnen geholfen haben, sonst können wir uns nie mehr in Carnegie
sehen lassen...
Gegen 14:30 sind wir dann endlich wieder auf der
(Teer-)Straße. Am Curtin Springs Roadhouse mal wieder
Steve, den Besitzer nach der Strecke gefragt. Der hatte mittlerweile
seinen Motor für sein Honda Race Bike (abgesehen von ner
KTM fährt er auch Ne mächtig frisierte Honda, mit der
er am legendären Finke Desert Race teilnimmt...) wieder aus
Alice zurück, was ihm offensichtlich sehr viel Spaß
gemacht hat. Dementsprechend gab's dann auch wieder allerhand
zu quatschen. Kaum war er weg, hat sich auch schon ein Pärchen
aus Kanada festgeredet...
Dann
geht's endlich weiter und runter vom Teer auf die Piste der Mulga
Park Road. 30km nach Mulga Park halte ich für
meinen 25km Check um auf Axel zu warten und sehe mit Entsetzten,
daß tatsächlich der eine Bolzen vom Rahmenheck abgerissen
ist - hätte ich mal bloß auf den Schweizer gehört
und den heute früh noch mal angezogen!!! Das kommt davon!
Also beschließen wir, daß hier dann wohl unser Rastplatz
für heute sein müsse, da wir wohl das Heck ausbauen
müßten. Wir schlagen uns also in die Büsche und
fangen an meine Mühle auseinander zunehmen um festzustellen,
daß man den Schraubenrest mit den Fingern einfach 'raus
drehen konnte. Na ja, immer noch besser als wenn er festgesessen
hätte...
Noch
schnell den Haupttank `runter, alle Schrauben angezogen bzw. eingeklebt,
dann das Zelt im letzten Büchsenlicht aufgebaut und im Halbmond
gekocht
(Halbmond - da braucht man hier draußen eigentlich schon
kein anderes Licht mehr: ist echt der Hammer wie hell das ist!)
Axel mein zu dem ganzen nur trocken: "Andere Leute planen
bis wo hin sie am Tag kommen wollen - wir schlagen einfach dort
unser Lager auf, wo gerade mal wieder was an einer der Mühlen
zu schrauben ist..." - ist schon irgendwo was Wahres dran,
muß ich gestehen...
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Datum: |
Mo, 2.4. |
gefahrene km: |
521km |
laufender km: |
9193 |
Tankstops: |
17l
(km8834, $20) |
Übernachtung: |
Kulgera RH ($5) |
Service: |
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Morgens
vor Sonnenaufgang raus (O-Ton Axel: "Mann Rainer, die Sonne
ist noch nicht mal auf!") Die Mühlen bepackt und gefrühstückt,
Axel hat noch mal alle Schrauben an seiner Mühle nachgezogen
(und ich die anderen an meinen Rahmen gut im Auge behalten...)
und los geht's.
In
einem Rutsch geht's bis nach Kulgera, wo wir auch schon
um 11:30 ankommen. Dort erst mal nen zünftigen 'Burger the
Lot' zu Mittag eingeworfen und nen Kaffee hinterher. Den Tankwart
fragen wir nach dem Pistenzustand der Piste nach Dalhousie.
Der weiß aber nur bis Finke Bescheid.
Wir
fahren also auf einer erstaunlich schlechten Piste bis nach Finke
und weiter zur nächsten Station (New Crown). Die Bewohner
haben allerdings nur Schauergeschichten von im Schlamm versunkenen
4WDs und Mopeds für uns (am Abend zuvor hatten sie noch n
paar Deutsche mit ihrem 4WD aus dem Schlamm gezogen, zwei Tage
zuvor wäre der Vorarbeiter mit seiner Honda CR250 im Schlammeer
hängen geblieben, und auf den eingezeichneten Tracks käme
man schon gar nicht voran...) Bleibt uns nichts anderes als schweren
Herzens wieder zurück zu fahren wie wir gekommen waren (sind
ja insgesamt nur 350km für nix und wieder nix - aber es sollten
ja auch nicht die letzten bleiben...)
Gegen
17:50 kommen wir dann endlich wieder in Kulgera an. Hier
treffen wir zwei Fahrradfahrer und nen Militärkonvoi. Zelt
aufgeschlagen, gequatscht und dann n Steak im Roadhouse gegönnt.
Anschließend gab's zum Abschluß des Tages noch n Bier
zwischen all den australischen Soldaten...
Morgen
geht's dann erst mal Richtung Oodnadatta. Und meinem Reifenhändler
in Coober Pedy muß ich dann auch noch Bescheid geben.
Leider sieht's so aus, als ob ich die Simpson Desert von hinten
aufzäumen müßte, denn die ist immer noch überflutet...
Spät
am Abend gibt's dann noch mal nen riesen Lärm: kommt doch
tatsächlich ein Auto auf der Felge angefahren. Ich wollte
ja schon immer mal wissen, wasdiese zwei schmalen Linien im Abstand
von 20cm, die man hin und wieder kilometerlang auf den Tracks
sieht, zu bedeuten haben - jetzt ist mir alles klar! Welche Hautfarbe
die Fahrer wohl hatten... Kurz danach erschallen schwere Hammerschläge
denen zufolge wohl gerade die besagte Felge gerichtet wird - hoffentlich
nicht die ganze Nacht hindurch...
Pistenzustand:
Alter Gunbarrel: Gute Piste (anfangs einigermaßen
interessant, da er an Ranges entlang führt, dann zunehmend
langweiliger)
Kulgera -> Finke: recht gute Piste, allerdings hätte
der Grader mal wieder drüber sollen - viel Washouts und Wellblech...
zwischendurch eine sandige Passage durch ein trockenes Bachbett
(unangenehme Piste, langweilige Landschaft, nur flaches Bushland)
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Datum: |
Mi 21.3 |
gefahrene km: |
392km |
laufender km: |
9585 |
Tankstops: |
21,6l
(km9193, $23,6) |
Übernachtung: |
Oodnadatta, Pink Roadhouse
($9,50) |
Service: |
Ölablaßschraube
Kupferdichtung repariert, Ölfilterdichtung gecheckt
Luftfilterüberzug gewechselt |
Pünktlich
zum Sonnenaufgang aufgestanden, dann ein ausgiebiges Frühstück
im Roadhouse und erst gegen 10 losgekommen, dann die 186km bis
Marla auf dem Teer runtergerissen (relativ langweilige
Landschaft, allerdings hin und wieder ein kleiner Hügel der
die sonst monotone Landschaft ein wenig auflockert...)
In Marla Ne Cola und Ne kleine Mittagspause
eingelegt und dann weiter nach Oodnadatta gebrettert (die
Landschaft wird zunehmend karger, am Ende nur noch endlose Weite
und ein paar Grasbüschel. Die Piste fährt sich fast
wie Teer, da sie gerade komplett frisch befestigt worden war...)
Zwischendurch
stelle ich ziemlich viel Öl am Werkzeugfach fest :-/ - scheint
von der Ölablaßschraube im Rahmenrohr zu kommen - wahrscheinlich
ist der Kupferdichtring nicht mehr der Allerbeste... Ich überprüfe
den Ölstand nochmals, und beschließe, daß es
bis Abends warten kann...
Ohne
weitere Zwischenfälle (bis auf einen Ausrutscher von Axel
an ner nassen Stelle bei einer Baustellenumfahrung) kommen wir
am berühmten Pink Roadhouse in Oodnadatta an
- leider ist Adam, der Besitzer, bei dem ich ja bei meiner letzten
Tour fast Ne Woche lang gewohnt hatte, gerade nicht da. Er
kommt wohl erst spät abends wieder - und Adolf, der Mechaniker
von damals, arbeitet mittlerweile in Marla - schade auch... Also
werde ich schauen, daß ich ihn morgen Früh abfange...
(da will er wohl nach Mt Dare, den Pistenzustand beurteilen...)
Wir
machen also erst mal Putz- und Flickstunde an den Mopeds (Ein
seltenes Bild, wie meine KTM auf der Seite liegt, damit trotz
offener Ölablaßschraube nichts von dem Kostbaren Zeug
rausläuft... Der Trick funktioniert auf jeden Fall einwandfrei,
auch wenn so mancher Camper ein wenig dumm aus der Wäsche
guckt. Wir erhitzen die Kupferdichtung um sie wieder geschmeidig
und weich zu machen - jetzt sollte es wieder dicht sein! Dabei
entdecke ich zwei Risse in der Benzinpumpenaufhängung - einfach
zu dünnes Material das da verbaut wurde - aber es wird wohl
noch die Reise überstehen.
Nach den Bastelleien gönnen wir uns ein Steak
und ein paar Biere im Oodnadatta Hotel...
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